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Wie herrlich ist es, nichts zu tun,

um sich dann vom Nichtstun auszuruhen!

 

Wuotan ruht

Urlaub im Altmühltal im Sommer 2009

Ha, nun ist es endlich soweit, meine Zweibeiner haben Urlaub. 

Das heißt für mich, ich sehe meine Zweibeiner den ganzen Tag und die ganze Nacht, sofern dich die Augen auf lasse. Riesig toll ist das. Ich bin dann wieder ihr Superelo und sie unternehmen ganz viel mit mir. Endlich bekommt auch wieder der Satz „Dabei sein ist alles!“ eine tiefere Bedeutung. Am Wochenende vor der Tour haben sie unsere Wohnkiste, die sie liebevoll Mobilheim nennen, gepackt. Ich habe alles beobachtet, dieses Mal zusammen mit CitaKatz. Sie hat im Wohnwagen gesessen und von dort alles beaufsichtigt. Ich habe vor dem Wohnwagen gesessen. Kommen unsere Fressnäpfe mit, unser Spielzeug, unsere Schlafdecken. Ich sage euch, diese Katze ist ja ganz schön eingebildet. So sprach sie zu mir, dass sie natürlich wieder oben wohnt. Damit meint sie, dass sie im Regal schläft und ich auf dem Boden unter dem Tisch. Sie hat eben diesen exponierten Platz, diesen Überblick von oben. Nun denn, wenn sie es denn braucht. CitaKatz meint, dass das ihre älteren Rechte sind. Diese gestehe ich ihr ja zu. Doch sie könnte ja mal endlich von ihrem Thron runter kommen und mit mir spielen. Ich gebe mir wirklich sehr viel Mühe. Ich bespiele sie mit meinen Stofftieren und renne hinter ihr her, doch sie ist immer wieder aggressiv zu mir. Nun habe ich sie auch schon mal angebellt und unter den Wohnwagen gejagt. So, dass hat sie nun davon. Aus mit „Unsere Katze - liebe Katze!“ Unsere Urlaubsfahrt ging ganz los ganz plötzlich los. Mein Frauchen sagt dann immer zu unserem Udo: Na, sind wir wieder auf der Flucht.Wir kamen am Abend in Gunzenhausen an. Beim Camping Herzog haben wir übernachtet - Ehre wem Ehre gebührt. Ich bin ja auch adelig und ein von der kleinen Oase Elo.Ich sag euch, meine Zweibeiner haben diesen Platz bestimmt extra für mich ausgesucht. Ein riesiger See in der Nähe, Wiesen, Wälder, Fahrradwege und so herrlich viel zu schnüffeln.

Aber am ersten Abend haben wir nur einen kleinen Spaziergang an den See gemacht.An den anderen Tagen haben wir den See teilweise umrundet. Ich durfte am Fahrrad laufen. Zugegeben, ich habe da noch ab und an so meine Ausfälle. Stoppe ganz plötzlich, weil ich schnüffeln muss oder mein Geschäft jetzt sofort erledigen will. Mein Herrchen ist beinahe von Rad gefallen. Nun lässt er einfach die Leine fallen. So klappt es auf weiter Flur schon ganz gut. Heute durfte ich die Strandratte spielen. Baden und im Sand wühlen. War das ein Spaß. Ihr glaubt gar nicht, was so ein Sandbad für Freude macht. Na ja, ich sah danach aus wie ein paniertes Langhaarschweinchen, meinte mein Frauchen. Aber es war so herrlich.
Bei unserem Wohnwagen habe ich ja einen kleinen Pool und so folgte dann ein Saubermachbad auf dem Fuße. Ich kann ja meine Zweibeiner verstehen, dass sie die Wohndose nicht wirklich voller Sand haben wollen. So durfte ich auch nicht ihre Bettdecke zum abrubbeln nehmen, sondern musste draußen im Vorzelt abgetrocknet werden. Im Nachbargang wohnten zwei Schäferhunde und ein kleiner Dackel. Nur am Kläffen, wenn ich da lang ging. Inzwischen ignoriere ich sie, diese Banausen. Haben die denn kein Benehmen. Erst habe ich ja zurückgebellt, doch mein Frauchen sagt dann immer sehr bestimmt „AUS SCHNAUZ!“ und fasst mir dabei auf mein Maul. Sie will es eben nicht.


Gestern waren wir in Wendelstein und haben Frauchen Schwester und ganz viele andere Verwandte besucht. Am besten hat mir die Hündin Gila gefallen, denn die war gerade in der Hitze. So richtig lecker läufig. Allerdings haben ihre Zweibeiner der Gila eine Hose angezogen. Ich kam und kam nicht daran vorbei. Was gäbe ich für einen Daumen, dann hätte ich die Hose einfach aufgeknöpft. Dann war da noch die Hündin von Frauchen Nichte, die heißt Kira. Sie roch noch lecker, doch die Läufigkeit war vorbei. Immer wenn ich mir mal eine Nase voll nehmen wollte, hat sie sich umgedreht und mich derartig angeknurrt, dass ich die Sache mit dem Aufsteigen knicken konnte. Die gönnte mir auch nichts. Man hat als Hund schon ordentlich zu tun, bis man endlich mal zu seinem ersten Mal kommt. Ob es die jungen Menschen auch so schwer haben? Die Großnichten von meinem Frauchen sahen richtig toll aus -„aufgebrezzelt“ - , sagt mein Herrchen. Die haben sich fein gemacht und wollten zur Kirmes.

Es war ein aus Hundesicht geruchsreicher Besuchstag. Ach, wenn ich doch dürfte, wie ich wollte und dann noch könnte wie ich sollte. Die ganze Nacht habe ich diesen Traum gehabt. In den nächsten Tagen gehen wir in ein Fosililenmuseum und hinterher in den Steinbruch. Vielleicht komme ich hier meiner Frage nach, die mich schon seit Tagen beschäftigt. Warum haben Hunde eigentlich keinen Daumen? In den Newsletter habe ich ja schon davon berichtet. Unsere Cita scheint die ganzen Tage zu verschlafen. Ab und an eine kleine Exkursion auf dem Campingplatz und auch mal vor einem Mäuseloch lungern und dann muss sie dringend wieder schlafen. Eines Nachts habe ich allerdings beobachtet, dass die Katze sich heimlich in das Bett meiner Zweibeiner schleicht und es sich dort gemütlich macht. Weichei, sage ich euch. Oder wieder eins von ihren Privilegien. Eins habe ich herausgefunden. Katzen haben auch keine Daumen, ha!!! Heute haben wir wieder eine große Tour gemacht. An den großen Brombacher See.

Ich war mit meinen Zweibeinern schwimmen. Herrlich, sage ich euch. Und so paddeln mit allen Vieren geht ganz leicht. Ich sehe zwar hinterher aus wie eine nasse Ratte, doch da kann man ja Abhilfe schaffen und sich im Sand wälzen. Dann sehe ich aus wie eine panierte nasse Ratte, sagt mein Frauchen. Wedelwuff und freu. Hier habe ich noch andre Hunde getroffen und wir haben viel getobt. Ein jüngerer Hund musste seine Angst vor tiefem Wasser überwinden und wurde ins Tiefe getragen. Hat mein Herrchen dann auch mit mir gemacht. So`n ein Quatsch, ich habe doch keine Angst und kann schon gut lange Strecken kraulen.

Urlaub ist prima!! Hurra.


Nach dem Vormittag am See wird erst einmal ausgiebig Fiesta gemacht. Ich liege unter dem Wohnwagen, da ist es schön kühl, außerdem habe ich alle im Blick. Die Querwege auf dem Campingplatz, die Nachbarn von gegenüber und meine Zweibeiner.

Man glaubt es kaum, doch 15 Millionen Jahre ist es her, da ist hier in dieser Gegend ein Meteorit eingeschlagen und hat diese Landschaft geformt. Eine gewaltige Naturkatastrophe  - mit 100 facher Schallgeschwindigkeit bohrte sich ein Meteorit mit ungeheurer Wucht in die Erde und schuf diese Landschaft – den Rand des Rieskraters. www.geopark-ries.de.Seine Ausläufer erstrecken sich bis in den Naturpark Altmühltal, dort wo wie derzeit unseren Urlaub verbringen. Ich habe genau aufgepasst, denn dies erzählte uns ein Nachtwächter bei seiner nächtlichen Stadtführung. Als wir den geologischen Lehrpfad abwanderten, erfuhren wir dann auch noch einiges über Fossilien, Karstquellen und Entstehung des Altmühltal.

www.naturpark-altmuehltal.de

Aber das nur am Rande, für die naturverbundenen Leser unter euch. Mich interessierte derweil der Schnüffelpfad viel mehr und der ist nicht sooooo alt, aber auch sehr lehrreich. So kann ich erfahren, wer diesen Pfad vor mir begangen hat. Ab blond, ob braun, ob Rüde oder Hundefrauen. Es ist ja so interessant.Die Geruchsnoten sind enorm unterschiedlich. Oft ist es denn so, dass auf einmal der dazugehörige Hund vor einem steht und ich dann nur noch sagen kann - lass mal riechen, hab eben von dir gelesen. Viel mal sehen, ob ich es richtig gedeutet habe.

Ich verstehe ja die Zweibeiner nicht, dass die sich nur die Hände schütteln. Sagte ich, glaube ich, schon mal. Die wissen doch nichts voneinander. Nur einige umarmen sich und riechen dezent hinter den Öhrchen des Gegenübers. Manche geben sich ein Begrüßungsküßchen auf die Wange. Kommt wahrscheinlich auch nicht viel rüber. Wieder andere Zweibeiner küssen sich auf die Lippen und schließen die Augen. Ich fasse es nicht. Die schließen die Augen und nehmen nicht einmal einen tiefen Atemzug. Das kann doch nicht wirklich klappen mit den Botschaften.

Eine ältere Herren habe ich mal beobachtet. Die schütteln sich ganz steif die Hände und mit der anderen Hand lüften die ihren Hut. So als wollen sie sagen, sieh einmal, ich trage keine Waffe unter dem Hut, habe aber noch Haare auf dem Kopf. Doch dieses Ritual scheint auszusterben. So verging der Urlaub wie im Fluge. Die eine oder an der Attraktion besichtigen, mit Schiff fahren, kleine Feste besuchen und faulenzen. Habe ich schon gesagt, dass die Weißwurst, Leberkäse und Sauerkraut scheinen hier eine Spezialität zu sein. Ich durfte auch mal probieren.

Doch meine liebste Leckerei ist und bleibt Leberwurst!! Die Tage waren wir mal wieder in einem Wildpark. Echt cool. Doch ich sage euch, diese Wildschweinelber sind mächtig beeindruckend. Die Frischlinge konnte ich ja ungestört schnuppern. Doch der Alte von denen machte nach einiger hinter dem Zaun echte Drohgebärden. Da habe ich erst einmal gewufft und sofort bekam ich von meinem Frauchen ein „Aus-Schnauz“ zugerufen. Habe dem doch bloß zeigen wollen, dass er mich nicht so anmachen soll. Wollte doch nur schnuppern.


Die kleinen Rehkitze wollten mit mir anbändeln, doch ich wollte nicht mit denen spielen. Für mich war es ein Spaziergang voller Gerüche. Meine Zweibeiner haben mich sehr gelobt, weil ich so anständig, war und nicht die Mufflons angemacht habe. Inzwischen habe ich schon einige Fahrradtouren hinter mir und einige Badeerlebnisse. Auch habe ich meine Zweibeiner beim Shopping begleitet. Am Besten finde ich die Umkleidekabinen, dann darf ich immer Suchspiele machen. Dann heißt es: Wuotan such dein Frauchen. Ich kenne ja ihren Geruch und würde sie unter Tausenden wieder erkennen, doch es macht so ein Spaß, mal so ganz aus Versehen bei den anderen Kabinen zu schnüffeln und ein wenig zu schauen. Doch leider hält mein Herrchen die Leine einfach zu kurz. Ich schaffe es nur selten hinter die Vorhänge zu schauen. Er sagt dann, ich wäre ein Voyeur. Was er damit wohl meint??? Es ist glaube ich französisch.

Ich hatte ja noch einige schöne Badetage und Fahrradtouren. Besonders gut hat es mir am Brombacher See gefallen, da hatte ich nämlich einen netten Kumpel. Mit dem habe ich Wettschwimmen gemacht. Rico hieß der und war recht nett. Wir trafen uns später noch einmal im Wald und haben uns ein wenig in den Blaubeerfeldern amüsiert. Ich war danach blau gepunktet. Rico ist ja ein schwarzer Hund und bei dem sah man nichts. Mein Frauchen sagte, dass es sich sicherlich wieder raus wächst. Mich hat es eh nicht gestört. Kleiner weiß-rotbrauner Rauhaarelo mit blauen Tupfen. Wer hat so etwas schon. Ist doch echt selten. Oder? Und dann habe ich noch einen neuen Trick gelernt. „Taps!“ sagt mein Frauchen und tippe mit meinem Pfötchen auf eine blaue kleine Platte. Und dafür, für diese klitzekleine Übung bekomme ich dann ein Leckerchen! Super. Der zweite Besuch bei unserer Verwandtschaft brachte auch nicht mein ersehntes Ergebnis. Beide Hundedamen, Kira und Gila, waren recht störrisch und ich kam wieder mal nicht zum Zuge. Ach ja, da war noch das Erlebnis mit CitaKatz. Immer mal wieder hat sie sich aus dem Wohnwagen verdünnisiert und ist herum gestreunert. Meine Zweibeiner machten sich dann immer auf die Suche nach ihr. Aber mal ehrlich, diese Katze nervt.  So machten wir unseren Ausflug erst, wenn die Katze wieder sicher im Wohnwagen war. Nun war sie mal wieder aus dem Wohnwagenfenster gesprungen. Meine Zweibeiner hinterher. Rein in die Büsche, raus aus den Büschen. Rauf auf dem Baum und ab unter den Wohnwagen. So ein Theater um diese blöde Katze.

Dann hatte mein Frauchen die CitaKatz endlich auf dem Arm und trug diese zum Wohnwagen. Der Katzenschwanz wedelte auffordernd hin und her. Das war meine Gelegenheit. Schnapp und da habe ich ihr auch schon genussvoll in den Katzenschwanz gezwickt. Ein schönes Spiel. Und gleich noch einmal. Dann bekam ich mächtig Ärger mit meinen Zweibeinern. Ab in die Ecke und so.
Die Katze wurde zärtlich gekuschelt und gestreichelt. Weichei – sagte ich ja schon einmal.Wir machten nun endlich unseren Ausfl8ug. Am Abend hat sich CitaKatz gerächt. Sie saß auf der Spüle und schaute bedrohlich auf mich herunter. Vorsichtig, ganz vorsichtig schob sie das große Küchenmesser zum Rand der Spüle. Und meine Zweibeiner – die kriegten es nicht mit. Mir stieg schon die Angst in die Kehle. Vorsichtshalber bin ich auf das Bett gesprungen und habe mich versteckt. So bin ich dem Mordanschlag entronnen. Oder war es alles bloß Einbildung???

Urlaubsbilder - sieh mal hier? http://picasaweb.google.de/EloWuotan/Urlaub2009Altmuhltal

Und dann muss man ja noch Zeit haben,einfach da zu sitzen und

vor sich hin zu schauen.

A. Lindgren