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Der Hund Wuotan liegt im Sand

Winterurlaub am Timmendorfer Strand

Urlaub mit dem Hund und CitaKatz

Es ist schon etwas Besonderes zu Beginn des neues Jahres Urlaub am Timmendorfer Strand zu machen. Der Weihnachtstrubel und das Silvesterfeuerwerk am Timmendorfer Strand gehört der Vergangenheit an und es ist Ruhe eingekehrt in der Bäderstadt.

Es ist wie in einer Zeitbeschleunigungsmaschine, waren wir nicht erst vor kurzem schon mal hier, Frauchen? Ja, im letzten Jahr um diese Zeit. Also sieben Hundejahre. Wie die Zeit vergeht. Wuotan ist glücklich, endlich haben die Zweibeiner wieder rund um Uhr Zeit für ihn. Wieder waren sie in der kuscheligen Ferienwohnung von Familie Gutendorf.

http://www.timmendorferstrand-ferienwohnung.de/

Winterlandschaft, Schnee und frostige Kälte. Wuotans Frauchen hatte beschlossen, dass Wuotan dieses mal nicht für die Eiswette in der Ostsee üben darf. Ein Bad in der Ostsee ist um diese Jahreszeit für unseren Wuotan tabu. Auch Herrchen war dagegen. Somit hatte ich keine Chance. Dafür gab es andere Vergnügungen. Mit der Schnauze Schneegräben buddeln, im Schnee wälzen und rennen. Auch die Strandspaziergänge waren echt cool, wenn auch ein wenig zugig. So kehrten seine Zweibeiner seine Öfteren in einem gemütlichen Café ein und Wuotan bekam ein paar Käsewürfel, während seine Zweibeiner Cappuccino tranken.

Eines Tages summte Wuotans Frauchen immer ein Lied. Etwa so: „Und der Haifisch, der hat Zähne und die hat er im Gesicht!“ Dabei lachte sie etwas schelmisch und meinte: „Wuotan, mach dich auf was gefasst, gleich geht es los!“ Wuotan wusste nicht, was sie, sein Frauchen damit meinte. Auch war er gerade dabei, eine sehr interessante Botschaft über einen anderen Rüden zu erschnüffeln. Dann war es soweit, Herrchen nahm Wuotan hoch und eh Wuotan sich versah, guckte er durch das Maul eins Haifisches.

Wuotan in Timmendorf

Bah, war das spannend. Jetzt bekam das Lied seinen Sinn. Ja, der Haifisch hatte Zähne und die hatte er mitten im Gesicht. Sein Maul war riesig groß geöffnet, doch er roch nicht tierisch. Wuotan vermutete,das es wieder mal so ein Scherz von seinem Frauchen war. Was die ich immer so ausdenkt.

Menschen denken und handeln nicht wie Hunde, dass steht auch für Wuotan fest. Doch er nimmt es ihnen nicht übel, immerhin hat er viel Spaß mit ihnen und auch sind sie seine Futterspender! Jeden Morgen ging ich mit meinem Herrchen auf Brötchenjagd, dass ist immer ein echtes Erlebnis. Meine morgendlichen Scherze, ein wenig neben der gewohnten Spur zu laufen, wurde von meinem Herrchen nicht gern gesehen und endete immer mit Leinenpflicht.


Kontakt zu anderen Hunden aufnehmen ging in diesem Urlaub wieder mal ganz wunderbar. Am Strand, in der Einkaufspassagen oder im nahe gelegenem Wald. Herrlich! Eins war klar, Hund pinkelt nicht in die Einkaufspassage, nicht an die Pelzträgerinnen, nicht auf die mit Heizstrahlern durchwärmten Cafeterrasse von „Café Wichtig“ (Name des Cafe`s vom Verfasser geändert!) und anderen Café

Nein, dass macht man nicht, denn komme ich nicht wieder mit, man / Hund verärgert seine Zweibeiner und ist dann kein „feiner Hund“. Also, immer schon abwarten bis man markieren darf und da bietet die Strandpromenade doch reichlich gute Markierungs- und Entleerungsmöglichkeiten für Hunde und haufenweise Mülleimer zur Entsorgung der Kotbeutel. Außerdem werde ich als nach einer Entleerung von meinen Zweibeinern immer sehr gelobt und es wird ein tam, tam gemacht, als wenn ich ein Superding gemacht hätte. Also halte ich mich auch nicht solange damit auf, beim abendlichen Gassigang. Eben schnell „das Geschäft“ erledigen und dann noch einen Runde rennen und spielen!

Im „Café Wichtig“ muss man einfach mal sitzen und eine Cappuccino schlürfen,sagt mein Frauchen, es ist so herrlich dekadent zwischen den Reichen und Schönen und den weniger Reichen und weniger Schönen. Frauchen wartet immer drauf, das Herrchen vom angrenzenden Juwelier kommt und ihr einen Brillantring bringt. Macht er natürlich nicht, der ist doch kein Millionär. Doch heute hätte er ihr gern einen super teuren, super schicken, filzgewalkten Mantel kaufen wollen, doch sie hat abgewinkt und meinte, wann sie denn den anziehen sollte?

An den Abenden hat mein Frauchen für unsere Nachbarspinscherhündin Biene einen Pulli gestrickt, damit sie es bei diesem Wetter warm am Bauch hat, speziell wenn sie jetzt im Winter mit ihrem Agitity- oder Flyballtraining fertig ist. Dann hat sie es mit diesem Pulli sogar super warm, denn mein Frauchen noch ein wenig Elowolle von meinem Fell mit rein gestrickt. Wau, wau!



Besondere Anlässe sollte man im besonderen Rahmen feiern, denn Herrchen hatte Geburtstag. Wir fuhren nach Scharbeutz, nach einem ausgiebigen Strandspaziergang im Schneegestöber ließen wir uns in einem gemütlichen Café nieder. Die Zweibeiner aßen gedeckten Käsekuchen, und ich Wuotan bekam Käsewürfeln. Und abends gab es Steaks für alle und ein Gläschen Wein, den allerdings nur für die Zweibeiner. Wuotan bekam frisches Wasser. Oh, schade, dass Herrchen nicht jeden Tag Geburtstag hat. Auch wegen der Geschenke, Herrchen hatte tolle Geschenke bekommen und ich durfte nur mit auspacken. Abends bekam ich dann noch mein kleines rotes Teufelchen. Herrlich!

Die Urlaubstage verflogen wie im Fluge - Strandspaziergänge, Walderkundungen und auch mal einfach ein wenig an den Schaufenstern entlang bummeln, Auch hier sind für Hunde interessante Botschaften hinterlegt.

Jeden Abend traf ich mich mit einer Rhodesien Riceback Mischlingshündin mit Namen Babsy auf der Wiese in der Nähe unserer Ferienwohnung. Wir haben herrlich im Schnee rumgetollt. Ich mit meinem hellem Leuchtehalsband und Babsy mit ihrem rotem Leuchteband. Da es schon Dämmerung war, sah man von uns dann nur doch die Leuchtebänder.

Geisterhaft, schemenhaftes Hundeabendspiel, meinte mein Herrchen. Anschließend musste mein Frauchen aus meinem Fell die kleinen Schneebälle mit warmen Wasser entfernen.Müde und erschöpft fiel ich auf meine Decke und träumte ganz wunderbar. Ach, ich liebe zu verreisen, dann ist immer alles so schön verdichtet.

Natürlich waren wir auch wieder in der Marzipanstadt Lübeck. Ich habe unter das Holstentor gepingelt, bin über eine vereiste Brücke gelaufen, habe ins Hafenbecken geschaut, die Oldtimer-Schiffe gesehen, einen Blick über die Obertrave geworfen und die alten Salzspeicher angesehen. Herrlich!

Dann habe ich den Teufel vor der Marienkirche betrachtet und war noch mit meinen Zweibeinern in der Handswerkergasse / Hüxtstrasse. Einer Sage nach wollte der Teufel ein Deal schließen. Siehe unten stehendes Gedicht.

Wir sind die Pfaffenstraße entlang gegangen und direkt auf die Katharinenkirche zugegangen. Hier stehen die Nischenfiguren von Ernst Barlach, so erzählte es mein Frauchen. Typisch Lehrerin, da macht man einfach mal so ein Stadtbummel und schon hört man (und Hund auch) einen Vortrag. Nun schleppte sie uns noch in die Königstraße hinein, dort in der Fassade eines Hauses Balustradenfiguren aus der griechischen Mythologie. Was die nun schon wieder mit den Göttern hat. Heute meinte schon eine Passantin als sie hörte, dass ich Wuotan heiße, dass sie sich ja dann wohl vorsehen müsste. Als wenn ich beißen würde. Beim Koberg trifft man geradezu auf das Heiligen-Geist-Hospital, hier haben wir uns ein schönes Glockenspiel angehört und sind auf dem Rückweg zum Auto noch an das Haus der Schiffergesellschaft vorbeigegangen. Da hat mein Frauchen die Inschrift gelesen, Herrchen las die Speisekarte und ich hatte Gelegenheit die Hundebotschaften in der näheren Umgebung zu lesen.


Natürlich mussten meine Zweibeiner auch shoppen, aber dass lass ich geduldig über mich ergehen. Außerdem spiele ich dann immer mit Herrchen „Such das Frauchen“ Spiel. Sie versteckt sich in irgendwelchen Umkleidekabinen, um es mir besonders schwer zu machen, verkleidet sie sich auch noch und dann darf ich sie suchen. Ab und an tue ich so, als ob ich sie nicht finden würde, dann schnüffele ich extra bei der Nachbarkabine. Dann schreit da ab und an ein Frauli „Huch!“ und ich freue mich. Tolles Spiel! Ich weiß genau, in welcher Kabine mein Frauchen ist, denn das rieche ich meilenweit. Immerhin kann ich bei mehr als 100 Sandkörner das betreffende Sandkorn finden, wobei ich mein Frauli nicht mit einem Sandkorn vergleichen möchte. Doch ich könnte ihre Spur sogar noch Tage später durch die Stadt wiederfinden. Das Flair von Lübeck lohnt sich auch für Hunde.

Am letzten Tag vor unserer Abreise war Strandgang angesagt. Bis zur Steilküste nach Niendorf und zurück, so war es geplant. Doch alles war bei diesem Wetter beschwerlicher als gedacht und so haben wir uns damit begnügt, die Steilküste in der Ferne zu betrachten, gemütlich in einem Künstlercafe „alte Vogtei“ in Travemünde zu verweilen und dann wieder den Rückweg anzutreten. Mir ist es egal, in welche Richtung wir gehen, Hauptsache ich habe Freilauf. Es ist so hundsmäßig toll, rennen, sprinten, sich im schneebedecktem Strand wälzen und dann noch viele Hunde zu treffen. Und zum Schluss saßen wir noch einmal in einem Café, genossen den Flair, ich wurde bewundert, meine Herrschaften tranken Punsch, eingemummelt in einer Decke unter einen Heizstrahler. Dann trafen wir noch eine Hundebesitzerin von einem plüschigen, langhaarigen Hund mit Decke, die wollte auch so einen wie mich haben, aber den bitte in billiger oder als Mischling. Aber bitte auch so in Fell und Farbe. Was die Leute doch für Wünsche hat. Natürlich wird Herrchen immer von der Damenwelt angesprochen, allerdings nur wegen Wuotan, wie der immer betont.

Ach ja, mit von der Partie in diesem Urlaub, es hatte sich kurzfristig entschieden, war CitaKatz. Wir leben eben nebeneinander her. Sie hat diese meiste Zeit des Urlaubs verschlafen, wenn sie nicht gerade schlief wurde sie von Herrchen oder Frauchen gekrault, bespielt oder gebürstet.Ich habe natürlich wieder mehrere Annäherungsversuche gestartet, doch sie lässt mir keine Chance. Auch meine Spielaufforderungen betrachtet sie nur arrogant, sprichwörtlich von oben herab.


Der Bau der Marienkirche zu Lübeck

Eine Sage

Im alten heiligen Lübeck
Ward eine Kirche gebaut
Zu Ehren der Jungfrau Maria,
Der hohen Himmelsbraut.

Doch als man den Bau begonnen,
Da hatt es der Teufel gesehn;
Der glaubte, an selbiger Stelle
Ein Weinhaus würde erstehn.

Draus hat er manch arme Seele
Sich abzuholen gedacht
Und drum das Werk gefördert
Ohn Rasten Tag und Nacht.

Die Maurer und der Teufel,
Die haben zusammen gebaut;
Doch hat ihn bei der Arbeit
Kein menschlich Aug geschaut.

Drum, wie sich die Kellen rührten,
Es mochte keiner verstehn,
Daß in so kurzen Tagen
So großes Werk geschehn.

Und als sich die Fenster wölben,
Der Teufel grinset und lacht,
Daß man in einer Schenke
So Tausende Scheiben macht.

Doch als sich die Bogen wölben,
Da hat es der Teufel durchschaut,
Daß man zu Gottes Ehren
Eine Kirche hier erbaut.

Da riß er in seinem Grimme
Einen Fels von Bergeswand
Und schwingt sich hoch in Lüften,
Von männiglich erkannt.

Schon holt er aus zum Wurfe
Aufs heilige Prachtgebäu; -
Da tritt ein Maurergeselle
Hervor getrost und frei:

»Herr Teufel, wollt nichts Dummes
Begehen in der Hast!
Man hat ja sonst vernommen,
Daß Ihr Euch handeln laßt!«

»So bauet«, schrie der Teufel,
»Ein Weinhaus nebenan,
Daß ich mein Werken und Mühen
Nicht schier umsonst getan.« -

Und als sie's ihm gelobet,
So schleudert er den Stein,
Auf daß sie dran gedächten,
Hart in den Grund hinein. -

Drauf, als der Teufel entfahren,
Ward manches liebe Jahr
Gebaut noch, bis die Kirche
Der Jungfrau fertig war.

Dann ist dem Teufel zu Willen
Der Ratsweinkeller erbaut,
Wie man ihn noch heutzutage
Dicht neben der Kirche schaut.

So stehen Kirch und Keller
In traulichem Verein;
Die frommen Herrn zu Lübeck,
Die gehen aus und ein.

Sie beten wohl da droben,
Da drunten trinken sie,
Und für des Himmels Gaben
Da droben danken sie.

Und trinken sie da drunten,
Sie denken wohl dabei:
Dem selbst der Teufel dienet,
Wer fröhlich, fromm und frei.

Mein Teufelchen war es nicht!