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Ja, meine Fans, ich habe mich hier am Strand intensiv mit meinen Zweibeiner auf die Suche gemacht nach dem Antizeckenstein. Bei den Griechen hieß er „Sonnenstein“, die Germanen nannten ihn „brennenden Stein“. In einer römischen Sage werden sie als „Tränen der Götter“ bezeichnet. Viele Zweibeiner nennen ihn Bernstein. Vor 40 Millionen Jahren sind durch die Eiszeit die Baumharze ins Meer gekommen. Bernstein ist im 17. Jahrhundert beim Adel sehr in Mode gewesen. Manche Bernsteine gibt es mit Einschlüssen, mit Käferchen und Pflanzenteilen. So laufen die Zweibeiner gebückt am Strand und suchen und suchen. Speziell  nach den Nordoststürmen. Ich suche mit bzw. ich tue nur so, denn eigentlich suche ich Spuren, Duftnoten am Strand. Beim Reiben an einer Wollsocke wird der Bernstein leicht elektrisch. Diese elektrische Ladung soll angeblich Zecken vertreiben. Aber mal ehrlich, ich bin doch keine Socke und auch viel größer. Wer weiß, ob es stimmt. Doch vorsichtshalber habe ich auch so ein Kettchen um. Ganz schick, stört mich auch nicht, doch helfen wird es wohl kaum gegen diese Blutsauger, denn so elektrostatisch kann ich doch nicht sein, um diese Zeckenviecher zu vertreiben.

Friedrich der I. schenkte 1712 dem russischen Zaren Peter dem Großen das sogenannte Bernsteinzimmer. 55 qm Wandtäfelungen mit Intarsien aus verschiedenem Bernsteinen. Ich lege mich schon mal hin, alle Viere von mir gestreckt, so wie ein Frosch und höre meinem Frauchen zu. Sie erzählt mal wieder Geschichten. Ja, dieses Bernsteinzimmer ließ der Zar später im Katharinenpalais von St. Petersburg eingebaut. Sogar Hunde waren aus Bernstein abgebildet. Dieses Bernsteinzimmer gilt seit dem 15. Januar 1945 als verschollen. Seit 2007 ist ein Nachbau vom Bernsteinzimmer im Katharinenpalais installiert.

Vielleicht ist es ja das ursprüngliche Bernsteinzimmer während des 2. Weltkriegs verbrannt. Oder es wurde im 2. Weltkrieg als wertvoller Schatz gerettet und zur Sicherheit versteckt. Bloß die haben diese wertvollen Intarsientafeln aus Bernstein so gut versteckt, dass sie keiner wiederfindet. Wenn ich meine Knochen verstecke, mache ich das ja auch ganz gut und hoffe, dass die anderen Hunde die nicht finden. So ähnlich stelle ich mir das vor. Auch ist es ja so, dass, wenn man es zu tief einbuddelt, man ja sowieso nichts mehr riechen kann und dann nützt auch kein Spürhund was. Wo soll der auch suchen. Und bei dieser Menge, müsste ein Loch doch ganz schön groß sein. Nee, meine Freunde, ich sage euch, die haben es einfach im Meer versenkt und die Koordinaten vergessen. Nun brauche ich erst einmal Ruhe.

Hauptsächlich wird der Bernstein im Obertagebau an den polnischen Küsten abgebaut. Ab und an gibt es auch größere Funde Bernstein in Bergbaugebieten im Inland. Ein 3,5 kg schwerer Oberflächenfund aus dem baltischen Raum ist im „Deutschen Bernsteinmuseum“ in Ribnitz-Damgarten zu bestaunen.

Und dann kam der Tag an dem wir die Kraniche besuchten. Der Darßer Wald ist wie ein Urwald, voller Kiefern-, Buchen-, Lärchen- und Eichenstämme. Hier ist es ein Schutzgebiet, einschließlich der Wasserfläche -  Nationalpark Vorpommernsche Boddenlandschaft.

Bodden ist Niederdeutsch und steht für Strandseen und Buchten. Hier halten sich Kraniche, Seeadler und viele seltene Pflanzen auf. Auf der Wanderung in den Süden rasten am östlichen Zipfel von Zingst tausende von Kranichen. Sie machen Rast, stärken sich auf ihren Flug von Polen und Skandinavien in den Süden. Sie fliegen in die Überwinterungsquartieren – nonstop - nach Spanien und Nordafrika. Fast 2000 km in kaum mehr als 24 Stunden. Da bin ich doch voller Bewunderung, denn immerhin haben die eine Durchschnittsgeschwindigkeit von etwas 70 Stundenkilometer. So schnell läuft ein Windhund auf kurzer Strecke, glaube ich. Mehr als 40000 Kraniche haben ihre Schlafplätze bei Pramort. Empfehlenswert ist eine geführte Besichtigung. Wir haben die Tour mit einem Schiff, einem Raddampfer, gemacht, denn da durfte ich auch mit. Wedelwuff und freu.

Der Graukranich wird auch Grus grus genannt und erreicht aufrechtstehend eine Größe von 1,20 Meter. Damit ist er größer als der Weißstorch und die Graureiher, die es bei uns in Norddeutschland gibt. Die Flügelspannbreite beträgt 2,20 Meter. Der schönste Schmuck des Kranichs sind die übe rden Schwanz herabhängenden Federn, seine „Schleppe“. Sie sind die verlängerten Armschwingen der Flügel, die während der Bals buschig aufgestellt werden. Die Schmuckfedern beim Männchen sind prächtiger, auch ist das Männchen etwas größer. Immerhin werden Kraniche in Gefangenschaft bis zu 40 Jahre alt. So alt wird kein Hund. Ende Oktober ziehen die Kraniche aus Mitteleuropa ab. Nur bei milden Wintern bleiben gelegentlich einige Kranichtrupps in Deutschland. Nur gucken!!! Kraniche sind große und imposante Vögel. Sie halten sich in Zingst auf, um Energie zu tanken für ihren Flug in den Süden.

Grundregeln beim Beobachten der Kraniche sind unauffällige Kleidung tragen, Abstand halten, keine hektischen Bewegungen. Grundregeln für den Hund sind Leinenpflicht, Abstand halten, nicht beschnuppern, nicht verbellen, nicht knurren, nicht anpirschen, immer beim Zweibeiner bleiben. Am Besten ist es mit dem Hund ein Fahrt mit dem Fahrgastschiff zu den Übernachtungsplätzen der Kraniche zu machen, dass ist für alle Beteiligten entspannter.

Mal ehrlich, mich interessierten die Kraniche nicht wirklich, doch dabei sein ist alles. Überwiegend sah ich auf dem Schiff die Beine der Mitreisenden. Und wenn der Kapitän ansagte, dass gerade auf der Steuerbordseite die Kraniche einfliegen, waren die Zweibeiner erst einmal orientierungslos, dann sagte der Kapitän, na, auf der rechten Seite des Schiffes. Ach, so!!! Alle Zweibeiner gingen auf die rechte Seite des Schiffes, und dass Schiff bekam ein wenig Übergewicht zur rechten Seite. Ich war ganz zufrieden. Die Seeluft und das trompeten der Kraniche. Herrlich!!! Allein in der Ferienwohnung wäre es ja auch nicht so prickelnd gewesen. Obendrein ist so eine Schiffstour auch für einen Hund ganz schön. Auf der Rücktour wurde es dann doch ein wenig eng in meiner Ecke und Frauchen nahm mich auf ihren Schoß. S

So konnte ich auch über die Reeling sehen und obendrein mein Frauchen wärmen, denn gegen Abend war die Sonne weg und sie fror ein wenig. Wer ein guter Elo ist, der wärmt sein Frauchen. Wir haben jedenfalls tausende von Kranichen gesehen, sehr beeindruckend. Und auf einmal waren sie weg.

Am 14.Oktober 2009 setzte eine sogenannte „Hundskälte“ ein, Windstärke 7 bis 9 und Hochwasser. Der Nordwind war Schuld und drückte das Wasser aus der Ostsee rein zum Festland. Die Kraniche brachen auf in den Süden. Die einsetzende Kälte hier, dass Hochwasser hätte ihnen zuviel Kraft gekostet. Kraft die sie für ihren Flug in den Süden brauchten. SO war Schluss mit den abendlichen Gängen auf dem Deich, den Kranichen  beim trompeten zuhören. Ich hatte mich schon so daran gewöhnt, denn jeden Abend traf ich herrlich viel Hunde auf dem Boddendeich.

www.nationalpark-vorpommersche-boddenlandschaft.de

Am Liebsten renne ich allerdings am Strand entlang, rein in die Ostsee und wieder raus, im Sand gewälzt und ein paar Möwen hochgescheucht. Juchu, dass macht mir wirklich tierisch viel Spaß. Doch das geht erst ab Oktober, denn dann sind die Hundesperrzonen aufgehoben. Während der Hauptsaison sind in Zingst die Strandabschnitte 3A und 15B für Hunde ausgewiesen. Ich als Hund bin jedenfalls gern im Herbst an der Ostsee, wegen der aufgehobenen Hundeverbotszonen am Strand, dem Meer, der Sonne, dem Wind und den herrlichen Wellen. Glück kann man nicht kaufen, sagt mein Frauchen oft, doch man kann etwas für sich tun, um glücklich zu sein. Wir gehen im Urlaub täglich an den Strand. Mein Herrchen fragt dann ganz verschmitzt, wollen wir ihn losmachen? Ich muss dann ins SITZ und warten, dann plötzlich wird die Leine losgemacht. Mein Frauchen ruft, Wuotan lauf, lauf und ich renne los. Rein ins Wasser, einen Haken geschlagen zurück zu Herrchen, kurz hoch gesprungen einen Runde im Sand gedreht, sich gewälzt, weiter zu Frauchen, ab durch deren Beine und durch gestartet in die nächste Runde. Herrlich, diese Luft, dieser Wind. Dann wieder ab ins Wasser. I

Ich gewinne bestimmt eines Tages das Elorennen, erst recht, wenn es am Strand stattfindet. Das einzige Haar in der Suppe ist doch wirklich dieses salzige Wasser. Wenn doch die Ostsee nur nicht so salzig wäre!! Und dann kam auch noch das Hochwasser und der Strand wurde immer schmaler und die Wellen der Ostsee immer höher. Heul, ich durfte von da an nicht mehr ins Wasser. Das Wetter wurde ungemütlich, sagte mein Frauchen- Außerdem waren meine Zweibeiner nicht interessiert daran, mich aus der Ostsee zu retten, falls ich mit den Wellen rausgezogen werden würde. Bei der Wetterlage verständlich!

250 Jahre alte Buchen stehen in dem Nationalpark „Vorpommerische Boddenlandschaft“ hier auf dem Darß. Ein riesiges Waldgebiet mit einem guten Wildbestand. Hunde sind hier immer an der Leine zu führen. Verständlicherweise! Wir waren im Urlaub hier im Wald Pilze sammeln. Richtung Prerow zum Leuchtturm raus. Im Leuchtturm befindet sich das Natureum, ein Außenstelle des Meereskundemuseums Stralsunds mit ständiger Ausstellung. Darßer Urwald heißt es hier. Ich bin allerdings nicht zum Trüffelhund geeignet. Meine Zweibeiner haben am Abend genüsslich ein Ricotto mit Pilze verspeist und überlebt!